Wenn man „Tantra“ hört, schießen vielen sofort Bilder in den Kopf, die irgendwo zwischen Erotik und Mystik schwanken. Aber ähnlich wie Yoga – das hier im Westen oft als reines Fitnessprogramm gesehen wird – ist Tantra eine tiefgründige Philosophie, die viel mehr umfasst als das, was man auf den ersten Blick sieht. Tantra lädt dich ein, die Verbindung zu dir selbst und anderen zu stärken, achtsamer zu leben und Intimität auf ganz neue Weise zu erfahren. Mach dich also bereit für einen Einstieg, der dir eine neue Perspektive eröffnet, auch ganz ohne das Bedürfnis nach Räucherstäbchen oder anderem „Spirikram“ ;-).
Die Grundlagen des Tantra
Tantra ist im Kern eine Praxis der Achtsamkeit, Bewusstseinserweiterung und Selbstverbindung. Statt die Aufmerksamkeit immer nach außen zu richten, geht es hier im ersten Schritt darum, nach innen zu schauen und in den eigenen Körper zu spüren. Achtsamkeit und Präsenz sind zentrale Elemente – und sie schaffen eine Art inneres Fundament, auf dem du Vertrauen in dich selbst und letztlich auch in die Verbindung mit anderen aufbaust. Es geht darum, eine liebevolle Beziehung zu dir selbst zu entwickeln und zu pflegen, die wiederum die Basis für gesunde und authentische Verbindungen mit anderen Menschen ist.
Die tantrische Atmung
Ein essenzieller Bestandteil des Tantra ist die Atmung. Sie verbindet dich mit deinem Körper und hilft dir, präsent zu sein. Hier ist eine einfache Anleitung für die tantrische Atmung, die du direkt ausprobieren kannst:
- Setze oder lege dich bequem hin: Achte darauf, dass deine Wirbelsäule aufrecht ist, damit die Energie frei fließen kann.
- Lege eine Hand auf deinen Bauch und eine auf deine Brust: Nimm bewusst den Körperkontakt zu dir selbst wahr.
- Atme tief durch den Mund ein: Beginne mit der Bauchatmung. Spüre, wie sich dein Bauch langsam ausdehnt, wie ein Luftballon, den die aufpustest.
- Lass die Atmung in die Brust steigen: Wenn der Bauch gefüllt ist, fülle auch auch der Brustbereich mit Luft. Spüre, wie sich dein Brustkorb hebt.
- Atme langsam durch den Mund aus: Entleere zuerst die Brust und dann den Bauch.
- Kreiere einen fließenden Rhythmus: Wiederhole diese „Wellenatmung“ für einige Minuten, während du dich darauf konzentrierst, wie dein Atem durch deinen Körper fließt.
Diese Atemübung hilft dir, dich zu zentrieren, deinen Körper bewusst wahrzunehmen und eine tiefe Verbindung zu dir selbst aufzubauen.
Praktische Übungen für Anfänger
Tantra besteht natürlich nicht nur aus bewusstem Atem. Es ist quasi eine Toolbox, aus der man sich sehr vielen unterschiedlichen Methoden und Techniken bedienen kann. Hier sind ein paar simple, aber wirkungsvolle Übungen, die du ausprobieren kannst:
- Tantrische Atmung: Nutze die oben beschriebene Technik, um dich zu entspannen und in deinen Körper zu kommen.
- Achtsame Berührung: Lege deine Hände auf dein Herz oder deinen Bauch. Wenn du willst, kannst du deine Fingerspitzen auch achtsam über deinen Körper gleiten lassen. Spüre die Wärme und den Kontakt zu dir selbst. Wie zum allerersten Mal. Das mag simpel erscheinen, ist aber ein erster Schritt, um wirklich „anzukommen“ – und das ist der Kern des Tantra.
- Partnerübung: Wenn du mit einem Partner üben möchtest, setzt euch gegenüber, haltet die Hände, schaut euch in die Augen und atmet bewusst zusammen. Diese Übung fördert die Nähe und die Verbindung, ohne Worte zu benötigen.
Die Rolle des Körpers
Im Tantra wird der Körper als etwas Heiliges betrachtet – ein Gefäß, das Emotionen, Erinnerungen und Erfahrungen in sich trägt. Die Verbindung zum eigenen Körper zu vertiefen, bedeutet auch, alte Spannungen und Blockaden wahrzunehmen und in diesem Zusammenhang nach und nach aufzulösen. Durch achtsame Berührung, Atem und das Fühlen von Bewegung lernst du, dich selbst wieder zu spüren. So können Emotionen freigesetzt und verarbeitet werden, was ein Gefühl von Leichtigkeit und Freiheit im eigenen Körper erzeugt.
Häufige Ängste oder Vorurteile
Viele Menschen haben anfangs Berührungsängste oder denken, Tantra sei nur für „besondere“ Menschen oder Paare. Aber das ist ein Missverständnis – Tantra ist für jeden offen, unabhängig vom Hintergrund oder Beziehungsstatus. Es geht nicht darum, in eine Schublade zu passen, sondern darum, authentisch zu sein. Das Ziel ist nicht, eine bestimmte „Performance“ zu erreichen, sondern die eigene innere Welt zu erkunden und sich selbst zu akzeptieren.
Erste Schritte
Wenn du das Gefühl hast, Tantra könnte dir guttun, beginne einfach und in deinem eigenen Tempo. Integriere die Atemübung in deinen Alltag, nutze kleine Momente der Achtsamkeit, um dich mit dir selbst zu verbinden. Stück für Stück wirst du merken, wie diese Praktiken dir helfen, achtsamer und präsenter zu werden.
Fazit
Tantra ist eine Reise in die Tiefe deines Selbst – eine Einladung, Achtsamkeit, Intimität und Liebe in dein Leben zu integrieren. Es ist kein Sprint, sondern ein Prozess, der dir neue Seiten an dir selbst zeigt und deine Verbindung zu dir und anderen vertieft. Und am Ende des Tages geht es darum, dir selbst und den Menschen um dich herum mit Liebe und Offenheit zu begegnen – und das ist wohl eine der schönsten Erfahrungen, die es gibt.
Hast du Lust, in einem geschützten und sicheren Raum eine Tantra-Session zu erleben und dich selbst auf eine ganz neue Weise zu entdecken? Schau dir hier meine kommenden Events an und finde den perfekten Einstieg für dich! Ich freue mich, dich zu begleiten 🙂