Ich weiß nicht, wie es Dir geht, doch ich habe bisher niemanden getroffen, der eines Tages aufgestanden ist und einfach mir nichts dir nichts dachte „Ach komm, heute fange ich an zu meditieren“. Jeder hat doch irgendeine interessante Geschichte zu erzählen, wir er/sie zur Meditation gekommen ist. Heute möchte ich meine Geschichte mit Dir teilen. Sie handelt nicht nur von Meditation, sondern auch davon, wieso ich überzeugt bin, dass das Universum Dich führt, wenn Du ihm deutlich zeigst, was Du möchtest 😉
Wenn Du mir schon länger folgst weißt Du vielleicht, dass ich früher sehr unzufrieden mit mir und meinem Leben war. Heute weiß ich, dass der Ursprung dafür in mir selbst lag.
Als ich 27 war, hatte ich meinen Job und meine Wohnung gekündigt und bin nach Neuseeland aufgebrochen, um dort 6 Monate lang zu reisen mit dem Wunsch meinen Weg zu finden. Ich sah, wie andere es schafften, ein erfüllte Leben zu leben und positiv durchs Leben gehen. Irgendwie musste das ja auch für mich möglich sein. Ich hatte mich zu diesem Zeitpunkt bereits eine ganze Weile für Meditation interessiert, eine Weise ein bisschen dem Stress im Alltag zu entkommen oder sein Leben ruhiger zu gestalten. Aber ich hatte es nie ausprobiert.
Mein erstes großes AHA-Erlebnis
Auf meiner Reise durch Neuseeland lernte ich eines Tages Simon kennen. Simon war Niederländer und wir verstanden uns auf eine verquere Art und Weise sehr gut. Ich verbrachte gern Zeit mit ihm, meinen Augen war er einer der entspanntesten und umgänglichsten Menschen, die ich jemals kennenlernen durfte. Natürlich habe ich ihn nach seinem Geheimnis und rate mal, was es war: Meditation. Er hat mir von Mindfulness und Vipassana Meditation erzählt, was er schon jahrelang praktiziert. Ich erinnere mich noch sehr gut, an den Tag, an dem ich das erste Mal eine geleitete Meditation gemacht hatte. Simon und ich waren bei Nelson auf einen Berg gewandert. Die Sonne schien, es war schön warm. Die Vögel saßen zwitschernd auf den grünen Bäumen und wir hatten uns auf die Wiese gesetzt, von der man einen wunderschönen Blick auf das Städtchen und das Meer hatte. Simon hatte mir seinen MP3 Player gegeben und eine kurze Achtsamkeitsmeditation eingestellt. Es ging darum, bei sich anzukommen und sich, seinen Atem und seinen Körper wahrzunehmen. Ich saß also da, mit geschlossenen Augen, und ich spürte einen Moment von Ruhe und Frieden. Das mag jetzt komisch klingen, aber für mich war diese Meditation ein großes AHA-Erlebnis. Danach war es um mich geschehen. Simon gab mir einen Link, wo ich im Internet mp3s mit Infos und Meditationen runterladen konnte (www.audiodharma.org). Ab diesem Zeitpunkt begleiteten mich also geführte Meditationen und Talks zum Thema Meditation und Buddhismus auf meiner Reise.
Das Universum und ich 🙂
Zwei Monate später dann, an einem ganz anderen Ort, lernte ich Rob kennen. Er erzählte mir, dass er zu einem Vipassana-Meditationskurs in der Nähe von Auckland gehen wird. 10 Tage lang und FOR FREE!! (der Kurs wird durch Spenden von Absolventen finanziert): Danke Universum! In dem Moment, als ich das gehört hab, stand auch schon der Entschluss: Wenn ich Zeit finde, werde ich den auch machen. Die Infos zum Meditationskurs klangen erstmal etwas beunruhigend und jeder, dem ich davon erzählt habe so: „Oh mein Gott, wieso macht man sowas? Das ist ja Folter!“ Aber dazu später mehr. Und ich nur so: „GEILO!“ Also habe ich mich angemeldet.
HMPF! Warteliste! Ok, wäre ja zu schön gewesen, wenn das einfach so klappt. Um für meine weitere Reise Geld zu verdienen, habe ich dann einen Job als Au-pair über den Neuseeländischen Winter angenommen. Als ich dann ein paar Tage später die Nachricht bekam: Glückwunsch, Sie sind für den Meditationskurs eingeschrieben. Danke, Universum zum Zweiten! Oh, Mist, meine Stelle als Au Pair war aber schon fix und auch genau in diesem Zeitraum. Aber ich wollte mich nicht direkt geschlagen geben. Ich rief bei der Gastmutter an und fragte, ob wir da eine Lösung finden könnten und sie sagte nur: Das trifft sich gut, da sind Ferien und wir verreisen da. Du kannst also in der Zeit machen, was Du möchtest. BÄM! Danke Universum zum Dritten!
Meine Erfahrungen mit Vipassana
Also ging ich vom 05. Juli bis zum 16. Juli 2014 (jaaa, da war das WM Finale) zu einem Meditations- und Schweige Retreat.
Hier die knallharten Fakten:
• Start ist jeden Morgen um 4 Uhr
• Die meiste Zeit des Tages wird meditiert
• Es ist nicht erlaubt mit den anderen Schülern zu sprechen und mit dem Management und den Lehrern auch nur im Notfall
• körperlicher Kontakt ist untersagt
• auch der Kontakt zur Außenwelt ist untersagt, dh. keine Handys, kein Internet etc.
• Männer und Frauen werden streng getrennt
• anderweitige Utensilien wie MP3-Player, Fotoapparat, Bücher, Stifte oder Ähnliches um sich abzulenken oder Notizen/Aufnahmen zu machen sind auch untersagt
• Vegetarische Ernährung und kein Essen mehr nach 17:30 (und da gabs auch nur Obst zum Tee)
Bei der Vipassana Meditation geht es darum, seine Aufmerksamkeit systematisch durch den Körper zu führen, von Kopf bis zu den Füßen und von den Füßen wieder ganz nach oben – durch jeden Teil des Körpers. Dabei sollen die Empfindungen im Körper wahrgenommen werden. Es kann jede Empfindung sein. Und das Ziel ist es, diese Empfindungen – mögen es positive oder negative sein – zu beobachten und mit Gleichgültigkeit hinzunehmen. Die Theorie die dahinter steckt, wäre jetzt zu viel zu erläutern, aber im Grunde geht es darum das Leiden, den täglichen Stress und die Negativität im Leben, zu verringern bzw völlig loszuwerden. Alle Negativität entsteht übrigens aus Abneigung (gegen „Schlechtes“) oder Klammern (an „Gutes“).
Ganz ehrlich? Es war eine krasse Erfahrung. Einfach mal so ohne Vorerfahrungen, ein bisschen naiv, in so einen Vipassana Retreat reinzuspazieren war vielleicht auch objektiv gesehen nicht meine klügste Entscheidung. Aber dennoch eine meiner besten! Ich habe unfassbar viel gelernt und für mich mitgenommen in diesen 10 Tagen. (Read this: https://www.stefanie-fink.com/5-dinge-die-mein-leben-veraendert-haben/) Zehn Tage mit mir allein zu sein, in meinem Kopf, meinem Körper, mit meinen Gedanken, Gefühlen, Empfindungen…. Ich habe meine Einstellung zu mir und zu so vielen Dingen in meinem Leben geändert. Ich würde fast behaupten, dieses Vipassana Retreat war für mich ein wichtiger Wendepunkt im Leben. Ab diesem Erlebnis hat sich ganz viel für mich verändert. Ich habe so viel mit anderen Augen gesehen.
Wie es mit der Meditation danach weiter ging
Ab diesem Zeitpunkt habe ich Meditation fest in meinen Alltag integriert. Als ich wieder zurück in Deutschland war, habe ich mich eine Zeit lang regelmäßig mit einer Vipassana-Gruppe getroffen, und gemeinsam eine Stunde „gesessen“. Ich war auch nochmal bei einem 3-Tage Retreat in der Schweiz. Allerdings empfand ich Vipassana für mich schnell als sehr dogmatisch und habe mich schon bald nach anderen Arten der Meditation umgesehen. Über Kristin Woltmann, bin ich dann schnell zu Laura Seiler (die genau genommen Imaginationen macht, keine Meditationen) und später zu Curse gekommen, der die ursprüngliche, pure Art der Meditation lehrt. Heute liebe ich eine Mischung zwischen allem. Unterm Strich kann ich sagen, dass Meditation genau das Tool war, das ich gesucht habe. Abgesehen davon, dass ich durch den Kurs so einiges verstanden und mein Leben grundlegend verändert habe, hilft mir die regelmäßige Praxis dabei, immer wieder in meine Mitte zu kommen und Klarheit zu gewinnen.
Wie sieht es bei Dir aus?
Meditierst Du schon? Welche Veränderungen hat es in Dein Leben gebracht? Oder möchtest Du es mal ausprobieren? Hast Du noch Fragen dazu?
Ich freue mich total mit Dir ins Gespräch zu kommen. Schreib mir einfach via Mail, Facebook, Instagram… Auf welchem Weg es Dir am liebsten ist!